Das A und O - die Sicherheit (1/5)

Sicherheiten brauchen Kinder um kleine Entdecker zu werden. Ohne Sicherheit zu empfinden traut sich ein Kind nicht seine Umgebung, zu erkunden, aktiv gleichaltrige Freunde zu finden, offen und frei zu kommunizieren und sich selbst in seinem Verhalten auszuprobieren. Sicherheit erlangen Kinder

  • durch Allltagsroutinen, klare Strukturen und Vertrauen in die Wiederkehr von Abläufen.
  • durch die Beständigkeit ihrer Familie.
  • durch ihre vertrauten Spielsituationen mit ihren Freunden. 
  • wenn sie das Verhalten von ihren Lieben verstehen und ihre Reaktionen vorhersehen können.
  • wenn Eltern eine ruhige, klare Energie ausstrahlen. Besonders dann, wenn das Kind gerade unruhig, ängstlich oder wütend reagiert.

Was Kinder denken

  • Es kann sich in meinem Leben von einem auf den anderen Tag alles ändern. Selbst so etwas grundlegendes wie Schule oder Kindergarten bleiben nicht stabil. Auch die Tagesabläufe meiner Eltern können sich komplett ändern. 
  • Großeltern, liebgewonnene Nachbarn, Freunde der Eltern kommen im Alltag nicht mehr vor. 
  • Eigene Freunde kann ich nicht mehr sehen - ohne Abschied.
  • Meine Eltern reagieren anders. Sie sind sensibler und gestresster oder auch erziehender und zugewandter. Darauf muss ich mich erst einstellen. 

Mit dieser Unsicherheit geht jedes Kind anders um.

 Es kann... 

  • unruhig, verzweifelt und ängstlich werden
  • ruhiger, sensibler, versuchen sich angestrengt anzupassen
  • aufmüpfig, grenzüberschreitend und wütend
  • oder stark schwankend in den Extremen.

Auf jeden Fall wird das Kind Energie aufwenden müssen, die Situation für sich in den Griff zu bekommen um sein persönliches Gleichgewicht wieder herzustellen. Das ist nicht einfach, es ist anstrengend und es wird sich auch hier ausprobieren müssen, was für sich das Richtige ist.

Was tun?

Verständnis haben, auch das Kind versucht für sich die Situation zu regeln. Bei unsicheren, zurückgezogenen Kinder auf das Vertrauen, die Geborgenheit achten. Bei Kindern, die unruhig und laut sind, zeigen das neue Grenzen existieren und diese stabil sind. Diese Kinder wollen die neuen Grenzen testen, sie wollen ausprobieren ob sie sich darauf verlassen können. Somit ist es hier für Eltern wichtig diese  Grenzen klar zu kommunizieren und liebevoll und deutlich einzufordern. Gleichzeitig aber auch innerhalb der neuen Grenzen Zeit miteinander verbringen und Spaß zusammen haben, damit sie einen Sinn ergeben. 

  • Der erste Schritt ist daher, hinschauen, welche Strategien verfolgt mein Kind. Es sind meist Strategien, mit denen Ihr Kind schon Erfolg hatte. Sozusagen, seine Lieblingsstrategie. Kommt es damit gut weiter oder sollte ich ihm neue Wege anbieten?
  • Der zweite Schritt ist neue Alltagsroutinen schaffen oder alte Routinen festigen um einen sicheren Rahmen zu bieten. 
  • Der dritte Schritt ist Situationen finden, die dem Kind ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit bieten. Dabei auf das Kind schauen, wann wirkt mein Kind zufrieden und diese Situationen ausbauen.

Konkrete Beispiele die Sicherheit bieten:

Kind aktiv beteiligen - In Alltagsabläufe nützlich einbinden,  damit das Kind merkt, dass es als vollwertiges Familienmitglied ebenso etwas Sinnvolles für die Familie einbringen kann (backen, kochen, Dinge reparieren, umräumen, Tischdecken, Schubladen sortieren). 

Erholungsphasen einrichten - Vorlesen vor der Mittagsruhe und am Abend

Meine Eltern haben einen Plan - Eigene Überlegungen dem Kind mitteilen... weil dies ... geschehen ist, werden wir....tun. Zeigen, dass man handlungsfähig ist und einen Plan hat auch in schwierigen Zeiten.

Neue Routinen schaffen - mit Großeltern regelmäßig telefonieren, skypen; gemeinsam Mahlzeiten, zusammen spielen, Mittagsruhe einführen, Freunde regelmäßig anrufen oder Bilder abfotografieren und verschicken